Menschheit

Diese „die Menschheit“, mit dem Vor­wurf als Plage des Planeten, lese und höre ich so oft. Dazu gehört auch dieser unsäg­liche Spruch „Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur“. Nein!

Lass uns doch mal schauen, was dieses Pau­schal­urteil bedeu­tet! Wer verhält sich denn da so, dass dieses Todes­verach­tung gerecht­fertigt wäre? Ist es „die Mensch­heit“? Oder real betrach­tet doch nur ein erstaun­lich kleiner, privi­legierter Teil der Mensch­heit? Denn leider ist es so, aber die Mehr­heit der Mensch­heit hat gar nicht die Mittel, die Plage des Planeten zu sein. Sicher­lich geschieht in armen Länder auch viel Schäd­liches, aber ist es ihr Kurs? Oder sind Sie nicht viel mehr in unserem Kurs mit gefangen!

Diese Verur­teilung der Mensch­heit als Plage nimmt ein­fach mal alle mit in die Verant­wortung, vom enga­gierten Klima­aktivist:in­nen bis zu Menschen, die irgen­dwo im Ein­klang mit der Natur leben. Und das ist falsch und eine Aus­rede, die verkennt, dass es eben nicht der Mensch an sich ist. Die Plage sind die wenigen, die sich ent­sprech­end falsch verhalten!

Diese falsche Denk­weise ignoriert einen Groß­teil der Mensch­heit und ist des­wegen menschen­verach­tend. Sie ist sowie­so menschen­verach­tend, aber das kommt dann noch oben­drauf.

Wenn dann sind wir, also der Teil der Mensch­heit, der es in der Hand hat, das Problem. Aber auch das ist falsch gedacht. Wer hat den wie viel in der Hand, zu entscheiden?

Nehmen wir einmal als Beispiel Menschen, die ein Auto brauchen und sich nur einen Gebraucht­wagen leisten können. Und zwar ein Auto, das bereits 10 Jahre alt ist. Wer bestimmt deren Angebot? Nun, Menschen, die sich ein neues Auto leisten können. Und das, was die jetzt kaufen, ist dann der Gebraucht­markt in 10 Jahren! Diesen Markt bestimmen also nur die Reichen und gut verdien­enden. Und so ist es mit vielen Dingen.

Und wenn ich mich entscheide nach­haltig zu leben, wie weit reicht meine Macht der Wahl als Kund:in, wenn die Konzerne einfach keinen Bock haben, nachhaltig zu produ­zieren? Es ist also allzu leicht, die Verant­wortung auf die einzel­nen Menschen abzu­wälzen, die sich dann ein schlech­tes Gewissen machen. Aber das löst nicht das Problem!

Wir Kund:innen haben nur einen Teil in eigener Hand. Das sieht man schon, wenn man einmal versucht seien öko­logischen und klimato­logischen zu verringern. Da merkt man dann recht schnell, dass der größte Teil gar nicht in unserem Ein­fluss liegt.

Klimagerech­tigkeit

Das ist ein wichtiger Punkt, was Klima­schutz letzt­end­lich auch bedeutet: Gerechtig­keit. Denn gerade in diesem Punkt ist es alles andere, als „die Mensch­heit“, die das zu leisten vermag.

Das folgende ist jedoch nur noch ein Vergehen oben­drauf: Denn schauen wir doch ein­mal hin und fragen wir uns, ist Afrika tatsäch­lich arm oder eher reich? Nun, die aller­meisten Menschen leben sehr arm, aber der Konti­nent an sich ist eigent­lich reich.

Von Europa fließen im Jahr insge­samt etwa 1 Billion € nach Afrika. Das sind Entwick­lungs­hilfe, Hilfs­leistungen, Bezahl­ung und Investi­tionen. Aber der Gegen­wert an Roh­stoffen und Dienst­leistung­en, der zurück nach Europa fließt, ist 2 Billionen € wert. Das ist also alles andere als Hilfe! Wir Europä­er:in­nen ver­dienen an deren Armut Geld und es besteht gar kein Interesse, diesen Menschen real auf die Beine zu helfen.

Afrika ist hier nur ein Beispiel. Unterm Strich bleibt die bittere Erkennt­nis, dass wenige reiche Nationen den Großteil der Welt in einem Zustand halten, in dem sie gar keine andere Perspek­tive haben, als Umwelt- und Klima­schaden anzu­richten. Und dann tun wir auch noch so, als müssten wir denn nun ihren Klima­schutz bezahlen!? Ja, müssen wir.

Die EU könnte also Afrika mit 1 Billion € im Jahr im Klima­schutz „unter­stützen“, und müsste dabei keine Cent her­schenken!

Einige wenige bereichern sich, und die ganze Mensch­heit leidet darunter. Die wenigen übrigens auch, aber besitzen sie auch noch genug Verstand, um das zu kapieren? Ich meine die meisten von ihnen schon, denn es wäre falsch ihnen das Alibi der Un­wissen­heit aus­zu­stellen. Aber es ist ihnen schlicht egal!

Als die Kathedrale Notre-Dame in Paris brannte, standen schon am nächsten Tag 700 Millionen € Privat­spenden zur Verfügung. Und der größte Teil davon alleine von 3 Familien! Zwei spendeten 200 Millionen € und das ist für die, wie wenn du 200 € spendest. Eine weitere Familie spendete 100 Millionen €, einfach so aus ihrem Privatvermögen. Und deren Namen und ihre Unter­nehmen sind auch bekannt. Aber niemand denkt sich „Wie kann man sich so unver­schämt bereichern? Die boykot­tiere ich sofort!“. Nein, man trägt ihre Marke weiter­hin und denkt sich mal lieber nichts dabei.

Es ist auch leicht, zu leicht!, den wenigen Reichen ihr Fehl­ver­halten vorzu­werfen. Die überwie­gende Mehr­heit macht ja mit. Schimpft dann mal über die Finanz­speku­lant:in­nen, erhofft sich jedoch gleich­zeitig einen möglichst hohen Spar­zins. Als wenn es das eine ohne das andere gäbe.

Es spielt übrigens gar keine Rolle, wenn einer dieser Super­reichen so irre ist, und Raum­schiff baut, um auf den Mars auszu­wandern. Das ist wie mit einem Napoleon oder Hitler: Das Problem sind die Massen, die einem Irren diese Macht geben und alles durch­gehen lassen!

Lösung

Die Lösung beginnt mit der Fair­ness unter den Menschen. Es darf nicht sein, dass in einem Konzern ein Vor­stands­mit­glied 1  Million € im Monat „verdient“, und andere Mit­arbeit­er:in­nen gerade mal Mindest­lohn. Und es kann auch nicht sein, dass wir immer höhere Kranken­kassen- und Renten­beiträge zahlen, und sich die Reichen der Solidar­ität per Privat­ver­sicherung komplett ent­ziehen. Und wir dann im Lohn­dumping auf die „Alters­armut“ zusteuern, während sich ein paar Bonzen mit den Geldern, die sie uns vorent­halten haben, ein fettes Leben machen.

Zuerst geht es darum, die berüch­tigte „ausein­ander­gehende Schere“ wieder zu schließen. Und wenn die „besorgten Bürger“ dann keinen Grund mehr haben, auf syrische Flücht­linge neidisch zu sein – als wenn es den Grund je gegeben hätte – dann können wir die­selbe Gerech­tig­keit zwischen armen und reichen Ländern wieder­herstellen.

Zukunft

Es zeigt sich immer deutlicher, dass alle aktuellen Krisen nur dann gelöst werden, wenn die Mensch­heit zusammen­findet und wieder fair mit­ein­ander umgeht. Im kleinen wie im großen Maß­stab. Und ohne diese fried­volle Gemein­schaft wird es keine Weltfrieden und keinen Umwelt- und Klimaschutz geben. So, in einer Welt des Gegen­einanders, funktio­niert keine effektive Lösung für die Probleme unserer Zeit!

Diese Krisen sind künst­lich erzeugt, von Menschen, die das mit voller Absicht tun! Das sollten wir uns bewusst machen. Ein Putin wacht nicht plötz­lich morgens auf und denkt „Ups, wie konnte es nur zu diesem Krieg kommen! Was hab ich falsch gemacht?“. Und einem Partei­chef rutscht ein „Klima­schutz sei am Ende ohnehin eine Sache für Profis“ in Rich­tung Fridays for Future nicht aus Versehen raus. Das ist seine Über­zeugung und damit mag er Kritik ernten, aber leider eben auch mehr Zuspruch und Stimmen bekommen, als Probleme.

Wenn sich etwas ins Positive ändern soll, muss eklatantes Fehl­ver­halten wieder Konse­quen­zen haben. Dann muss ein Politiker, der sich nach der Tragödie im Ahrtal hin­stellt, lacht und sagt „Man kann nicht wegen eines Ereignisses die ganze Politik umkrempeln.“ sofort Geschichte sein. Und sowas wie die AfD darf es irgendwo im Hinter­zimmer geben, bei Wahlen chancen­los, aber doch bitte nicht als Bundes­tags­fraktion!
 

Ich möchte nicht, dass du dir jetzt Druck machst und fragst, was du noch tun kannst. Wo und wie kann ich da­gegen an­kämpfen? Denn Kampf und Spaltung haben wir bereits genug. Und ich möchte hier auch keine illu­sorische Hoff­nung schüren, von wegen, wenn wir nur … und dann wird alles gut!

Das wird leider nicht passieren. Und es gibt nichts, was ver­muten ließe, dass doch noch ein Wunder geschieht.

Viele haben noch diese Bild von der Zeit der Hippies, von Flower­power und einem Auf­bruch in eine neue Zeit! Was ist davon ge­blieben, außer Musik?

Tatsächlich war das eine Minder­heit, von ein paar Prozent. Die über­wälti­gende Mehr­heit war absolut ver­klemmt und übte sich in tristen Bieder­meier. Und das ist heute nicht anders. Es sind jetzt auch nur ein paar Prozent, die sich vegan er­nähren, Plastik ver­meiden, sich Gedanken um das perfekte E-Auto machen und für einen echten Wandel tatsäch­lich offen sind. Aber die über­wiegende Mehr­heit ist doch ganz froh, wenn sich real nichts verändert.

Mein Motiv diese Web­seite zu erstellen ist, hin­zu­schauen. Sich bewusst zu machen, was ist und was nicht? Was zu tun wäre? Und ich weiß, was meine Meinung und meine Wünsche sind. Also fordere ich dich auf, dir das auch bewusst zu machen! Es spielt eine Rolle, was du denkst und was du mit Herz und Verstand in die Welt trägst. Und es macht einfach keinen Sinn, sich in Frus­tration und Resi­gnation zu ver­lieren, nur weil man nüchtern und ohne Illu­sionen hinsieht.

Die Menschheit besteht aus Milliarden einzelnen Individuen und du bist Teil dieser Mensch­heit. Sei du! Sei in deiner Kraft und hab Freude am Leben. Flüchte dich nicht in irgend­was hinein, in irgend­ein Extrem, aus Angst oder Frust. Dann bist du ein positiver Teil der Mensch­heit und kulti­vierst deinen Geist.
 

Zeit, Kreativität zu kultivieren.

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